Neue Kritik, Frankfurt/M 1999, 242 Seiten
In den USA sind im Verlauf der letzten Jahre 100 000 Patientinnen als Multiple Persönlichkeiten diagnostiziert worden. Frühkindliche traumatische Erlebnisse, zumeist inzestuöse Übergriffe, sollen dazu geführt haben, dass die Patientin sich in mehrere voneinander getrennte Persönlichkeiten aufspaltet und unter Absencen und allgemeinem Kontrollverlust leidet.
Der Band wirft einen historischen Blick auf die Verbindung zu seelischen Frauenleiden wie der Hysterie und Anorexie und setzt andere psychische Konzepte von ‚Gespaltenheit’ oder Realitätsverlust wie die Schizophrenie in Beziehung zu dem neuen Krankheitsbild.
Darüber hinaus werden Repräsentationen weiblicher Gespaltenheit in Literatur und Bildender Kunst untersucht und der Bezug zwischen der Multiplen Persönlichkeit und Phänomenen ‚gesunder’ Multiplizität in der Computerkultur und im Internet hergestellt.
Impressum - letzte Aktualisierung: 1.9.2008